Schauspielstudio 2024 - Schöne Bescherungen
Autor: Alan Ayckbourn
Genre: Komödie
Regie: Christine Neumann
Inhalt
2024 widmete sich das Ensemble des Schauspielstudios rund um Regisseurin Christine Neumann dem Komödienklassiker von Alan Ayckbourn, in welchem ein Familienfest bzw. der vorprogrammierte Familienkrach im Mittelpunkt stehen - sozusagen Weihnachtszeit, schöne Zeit. Man kommt zusammen, um in Harmonie und Eintracht das Fest der Liebe zu begehen und alle versuchen, sich von ihrer besten Seite zu zeigen. Was natürlich, wie zu erwarten, katastrophal schief geht. Ob nun die trunkene Schwester des Hausherrn mit Gastro-Ambitionen, ebenjener von Lüsternheit getriebener Familienpatriarch, der mehr recht als schlecht marionettenspielende Onkel oder der schießwütige Großonkel, um nur einige Figuren der weitverzweigten Verwandtschaft zu nennen, alle steigern den Horror des bürgerlichen Frohsinns in Absurdität bis hin zum Ehebruch unterm Weihnachtsbaum und versuchtem Totschlag - was an Weihnachten so alles eben geschehen mag, wir kennen das ja alle.
Das Ensemble spielte in fünf Aufführungen vor ausverkauftem Hause und das Publikum konnte sich vor Lachen nicht halten und bedachte die Darstellerinnen und Darsteller stets mit tosendem Applaus.
Schauspielstudio 2023 - Frau Müller muss weg
Autor: Sarah Nemitz, Lutz Hübner
Genre: Komödie
Regie: Christine Neumann
Inhalt
Unter der Regie von Christine Neumann inszeniert die Abteilung Schauspielstudio des Festspielvereins für das Frühjahr 2023 die Komödie "Frau Müller muss weg" von Lutz Hübner und Sarah Nemitz.
Die Handlung klingt wie aus dem Alltag gegriffen: Die besorgten Eltern der Grundschulklasse 4b bitten die Klassenlehrerin Frau Müller um einen Elternabend. Doch dieses Zusammentreffen gestaltet sich weit spannender: Schnell zeigt sich, dass hier sehr unterschiedliche Persönlichkeiten aufeinandertreffen, die alle ihr Päckchen zu tragen haben; und es selbstverständlich mit in den Klassenraum bringen. Verbale und körperliche Spannungen, Spitzfindigkeiten sowie offensichtliche und versteckte Beziehungen zwischen den Charakteren - all dies wurde in den Proben fein säuberlich herausgearbeitet, um fulminant im Kurhaus präsentiert werden zu können, was sich hinter einer harmlosen Einladung zum Elternabend alles verstecken kann.
Schauspielstudio 2022 - 37 Ansichtskarten
Autor: Michael McKeever
Genre: Eine schwarze Komödie
Regie: Christine Neumann
Inhalt
Schon im Frühjahr 2020 hatte das Ensemble unter Regie von Christine Neumann die "37 Ansichtskarten" von Michael McKeever aufführen wollen; und siehe da, sie alle wollen es noch immer. Endlich ist es daher nun so weit, und Ensemble und Verein konnten es kaum erwarten, ihrem Bad Camberger Publikum endlich wieder Kultur und Theater zum Genießen anbieten zu können.
Alle Darstellenden verkörpern in dieser schwarzen Komödie einen herrlich entrückten Charakter einer ganz besonderen Familie, die unheimlich liebenswert ist, wenn man sich erst einmal an ihre ausgefallenen Eigenarten gewöhnt hat. Während diese Familie auf verrückte Weise wunderbar leicht miteinander auskommt, zeigt das Ensemble im Laufe des Stücks auch die tieferen Ebenen dieser Familiengeschichte, die das Publikum mitnimmt auf eine Reise durch alle Gefühlslagen. Der ideale Auftakt für alle Theaterbegeisterten nach der langen Pandemie-Durststrecke.
Nach achtjähriger Abwesenheit kehrt Avery Sutton mit seiner Verlobten Gillian zu seiner Familie zurück, die er ihr als "ein bisschen exzentrisch" geschildert hat. Was die beiden dort tatsächlich erwartet, übersteigt alle Erwartungen: Das Haus steht schief, die totgeglaubte Großmutter taucht wieder auf, die Mutter verwechselt Gillian ständig mit dem Hausmädchen, der Vater spielt Golf am liebsten nachts, die Tante betreibt eine Sex-Hotline, Skippy, der ausgehungerte Rottweiler, treibt sein Unwesen; was spielt es da noch für eine Rolle, dass ein ausgestopfter Elch im Schlafzimmer steht?
Das Publikum konnte sich vor Begeisterung und Lachen kaum halten und beschenkte das Ensemble reichlich mit Beifall.
Schauspielstudio 2019 - Der Gott des Gemetzels
Autor: Yasmina Reza
Genre: Komödie
Regie: Christine Neumann
Inhalt
Ein Autohaus als Theaterbühne! Diesen ungewöhnlichen Spielort hat sich der Bad Camberger Festspielverein für die Inszenierung des Schauspielstudios, eines der drei Ensembles des Vereins, ausgesucht. Ende März 2019 hatte "Der Gott des Gemetzels", ein Stück, das zu den größten Bühnenerfolgen unserer Zeit zählt, Premiere gehabt – und zwar im Autohaus Limberger.
Als 2018 klar wurde, dass das Kur- und Bürgerhaus, der angestammte Aufführungsort für die Inszenierungen des Schauspielstudios, wegen Sanierung nicht zur Verfügung stehen würde, entstand die Idee, dieses ungewöhnliche Vier-Personen-Stück an einem ungewöhnlichen Ort aufzuführen. Das Autohaus Limberger wurde also an zwei Wochenenden zum Theatersaal.
Das Stück, inszeniert von Christine Neumann, beginnt mit dem Treffen zweier Elternpaare nachdem sich ihre Kinder, Ferdinand, der Sohn von Anette und André Jäger und Bruno, der Sohn von Verena und Michael Schneider geprügelt haben. Man möchte die Angelegenheit auf zivilisierte Art und Weise regeln ohne Streit, ohne Anklagen, ohne gegenseitige Beschuldigungen. Rasch ist eine Stellungnahme verfasst, man ist zufrieden und freut sich, die Kunst des zivilisierten Umgangs zu beherrschen. Doch in Wahrheit brodelt es unter dem Deckmantel der Zivilisation. In zunächst friedlicher Atmosphäre, bei Kaffee und selbstgebackenen Kuchen gibt rasch ein Wort das andere. Die gesittete Konvention bröckelt zusehends, zwischen den Paaren, aber auch zwischen den Partnern, mal kreuz und mal quer. Mehr und mehr verlieren die vier gebildeten, gutsituierten Erwachsenen die Kontrolle über sich selbst. Alle angestauten Emotionen kommen auf den Tisch, Anschuldigungen, Verletzungen und Enttäuschungen – es geht um ausgesetzte Hamster, PR-Schlachten der Pharmakonzerne, Zuleitungen zu Toiletten, Mütter mit künstlichen Kniegelenken, vollgekotzte Kunstbände, unsägliche Telefonmanieren und natürlich die richtige Erziehung von Kindern. Die Wellen überschlagen sich und bald fällt bei jedem Einzelnen die Maske. Je länger das Treffen andauert, desto schärfer wird der Krieg zwischen den vier Darstellern. Der Zuschauer ist mittendrin wenn es heißt: Es gibt nur noch einen Gott: Den Gott des Gemetzels.
Christine Neumann, langjähriges Mitglied des Bad Camberger Festspielvereins, steht regelmäßig selbst auf der Bühne. Ihr Regietalent bewies sie bereits bei der eindrucksvollen Inszenierung von "Die verlorene Ehre der Katharina Blum“. Mit den Darstellerinnen und Darstellern des "Gemetzels" hat sie vier erfahrene Mimen des Festspielvereins gefunden, die die Herausforderung, jeweils fast ununterbrochen während des gesamten Stücks auf der Bühne präsent zu sein, mit Bravour und schauspielerischem Talent gemeistert haben.
2006 wurde "Der Gott des Gemetzels" am Schauspielhaus Zürich uraufgeführt. 2011 folgte die Verfilmung mit Staraufgebot aus Hollywood. Die Autorin Yasmina Reza zählt zu den erfolgreichsten Stückeschreiberinnen unserer Zeit. Mit ihren Komödien begeistert sie weltweit. Ihr gut verpackter, pointierter Witz, ihre charmante Art uns einen Spiegel vorzuhalten wird in ihren Stücken meisterhaft erzählt. "Der Gott des Gemetzels" ist eine brillante verbale Bühnenschlacht zwischen Sein und Schein in einer vermeintlich wertebetonten, modernen Welt.