9. Bad Camberger Festspiele
Autor: Curt Goetz
Genre: Komödie
Regie: Walter Mulitze
Inhalt
Der Gymnasiallehrer Traugott Nägler lebt mit seiner großen und gutdressierten Familie in aller Zufriedenheit, bis ihm eines Tages eine heikle Erbschaft ins Haus schneit. Seine Schwester, zu der er wegen ihres nichtehelichen Kindes die Beziehung abgebrochen hat, vererbt ihrer Nichte Atlanta ihr Haus in Montevideo und weiters Vermögen, sofern die 16jährige binnen eines Jahres Mutter wird. Nägler lehnt zunächst jeden Gedanken an die unmoralische Erbschaft ab und gerät erst ins Grübeln, als seine Frau ihm vor Augen hält, daß man das Geld auch für wohltätige Zwecke spenden könnte. Also reist die Familie - samt dem Pastor, der die Todesnachricht überbracht hat, nach Montevideo. Dort erlebt Nägler einige Überraschungen: Seine Schwester war eine berühmte Sängerin, die Heime für alleinstehende junge Mädchen und ledige Mütter gegründet hat. Ihr Vermögen soll diesen Einrichtungen zufallen, es sei denn, “eine Tragödie wie die meine” wiederholte sich “am trauten Herde meines tugendhaften Bruders”. Unterdessen ist Atlantas Verehrer Herbert Kraft in Montevideo eingetroffen und hält bei Nägler um ihre Hand an. Der Professor wittert seine Chance, schreckt aber doch davor zurück von seiner Tochter zu verlangen, daß sie vor der Heirat ein Kind bekomme. Zurück in Deutschland schwankt Nägler weiter zwischen Geld und Moral, bis sich überraschend alles zu Guten wendet: Das Schiff “Atlanta”, auf dem die Näglers vor 17 Jahren geheiratet haben, war um 27 Zentimeter zu kurz. Deshalb sind alle an Bord geschlossenen Ehen ungültig. Marianne ist als Mutter von zwölf unehelichen Kindern die rechtmäßige Erbin.