Vierzig Jahre nach der Veröffentlichung hat der Stoff nichts von seiner damaligen Aktualität eingebüßt. Im Gegenteil: Heute ist es nicht mehr nur die Presse - durch Internet, Facebook und Co. können Diffamierungen und verdrehte Sachverhalte sehr viel schneller weitere Kreise ziehen. Der Text ist eine schonungslose Anklage gegen sensationslüsternen Journalismus, dem Schlagzeilen wichtiger sind als Wahrheiten, Verkaufszahlen wichtiger als das Schicksal des einzelnen Menschen. Mit dieser brisanten Erzählung wird auf die bis heute erschreckende zeitlose Aktualität des Werkes hinweisen. Die die Macht der Medien ist ungebrochen und menschenverachtende journalistische Praktiken und Meinungsmache zerstören auch heute noch häufig Leben. Das „Schauspielstudio“ bringt die Erzählung als klassisches Kammerspiel auf die Bühne. Die 12 Mitwirkenden und Regisseurin Christine Neumann haben allesamt viele Jahre Erfahrung als Schauspieler im Festspielverein.
Skandalös! Die couragierte und unbescholtene Hausangestellte Katharina Blum lernt am Vorabend der Weiberfastnacht den polizeilich gesuchten Ludwig Götten kennen und verliebt sich in ihn. Nach einer gemeinsamen Nacht hilft sie ihm aus Unwissenheit heraus, der Polizei zu entkommen, und wird in der Folge das Opfer einer skrupellosen Schmutzkampagne einer auflagenstarken Boulevardzeitung. Sie gerät unter einen enormen, schnell wachsenden psychischen Druck und sieht sich schließlich nur noch mit einem Akt der Gegengewalt in der Lage, der ihre verlorene Ehre wieder herzustellen.
Regie: Christine Neumann
Autor: nach der Erzählung von Heinrich Böll (dramatisiert von Günther Fleckenstein)
Aufführungsdaten und Infos zum Kartenvorverkauf gibt's hier.